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Gewalt gegen Frauen

Gewalt gegen Frauen

Der 25. November eines jeden Jahres ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. An diesem Tag finden weltweit verschiedene Aktionen und Veranstaltungen statt, um auf das Thema aufmerksam zu machen.

Der "Runde Tisch gegen Gewalt an Frauen" in Leverkusen führte am 25.11.2023 in der Wiesdorfer Fußgängerzone die Aktion "Steiniger Weg im Gewaltschutz" durch. Mit dieser Mitmach-Aktion wurden erlebte Gewalterfahrungen von Frauen und Mädchen sichtbarer gemacht. Der "Runde Tisch" ist ein Zusammenschluss verschiedener Institutionen, die sich in Leverkusen mit dem Thema Gewalt an Frauen beschäftigen.

Im Anschluss an die Aktion hatten Passantinnen die Möglichkeit, Kontakt zu den Fachstellen vor Ort aufzunehmen. 

Femizid in Leverkusen

Am Abend des 27. Oktober 2023 wurde in Leverkusen-Rheindorf eine 35-jährige schwangere Frau auf offener Straße attackiert. Sie starb noch vor Ort an ihren Verletzungen. Die Akteurinnen des Runden Tisch gegen Gewalt an Frauen in Leverkusen sind entsetzt und sprechen den Angehörigen und Zugehörigen ihr tiefempfundenes Beileid aus.
Jeden 3. Tag wird in Deutschland eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner ermordet. Jeden Tag gibt es einen Tötungsversuch.
Gewalt stellt für Frauen bzw. weiblich gelesene Personen nach der Weltgesundheitsorganisation (WHO) das weltweit größte Gesundheitsrisiko dar.

Die meisten Morde an Frauen sind geplant und Folge eskalierender genderspezifischer Gewalt gegen Frauen. Insbesondere eine Trennung vom gewalttätigen Partner stellt eine Hochrisikosituation dar. Die Morde müssen als das, was sie sind, nämlich Femizide (tödliche Gewalt gegen Frauen oder eine Frau aufgrund des Geschlechts) anerkannt werden und nicht als sogenannte "Beziehungstaten".

Die Ursachen für Tötungen von Frauen sind zudem nicht, wie medial oft dargestellt, ein vermeintlicher Migrationshintergrund oder eine psychische Störung des Täters, sondern vielmehr gesellschaftlich tief geprägte patriarchale Muster und eine mangelnde Gleichstellung von Frauen.

Es ist notwendig die Perspektive zu verändern von "was hätte die Frau tun können?"“ und "warum hat sie keine Anzeige erstattet" hin zu einer effektiven Verfolgung und angemessenenen Bestrafung, so wie es auch die 2018 ratifizierte Istanbul-Konvention fordert.

Der Runde Tisch gegen Gewalt an Frauen wird vom Gleichstellungsbüro der Stadt Leverkusen koordiniert. Auf dieser Seite sind die Kontaktadressen der beteiligten Leverkusener Beratungsstellen zu finden.

Rund um die Uhr ist außerdem das bundesweite Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen zu erreichen: 116 016, das barrierefrei ist und auch mit Sprachmittlerinnen arbeitet. In akuten Notsituationen sollte die Polizei gerufen werden: 110.

Solidarität mit den feministischen Protesten im Iran

Der "Runde Tisch gegen Gewalt an Frauen" in Leverkusen ist erschüttert über den Tod von Jîna Mahsa Amînî und verurteilt das Vorgehen des iranischen Staates und seinen Sittenwächtern aufs Schärfste.
Solidarität mit den feministischen Protesten im Iran
Die 22jährige Frau war von der iranischen Sittenpolizei gewaltsam festgenommen worden, unter dem Vorwand, sie habe das Kopftuch nicht ordnungsgemäß getragen.
Wenige Stunden später wurde sie, im Koma liegend, ins Krankenhaus eingeliefert, wo sie an ihren schweren Kopfverletzungen starb.

"Wir solidarisieren uns mit den weltweiten Protesten und der Forderung nach Aufklärung.
Unsere Bewunderung und Solidarität gilt all den mutigen Aktivist*innen, die ihr Leben riskieren, um für ihre und die Selbstbestimmungsrechte aller Frauen kämpfen.
Die Bundesregierung fordern wir auf, die Rechte von Frauen im Iran aber auch weltweit einzufordern, zu schützen und hierzu alle Möglichkeiten feministischer Außenpolitik zu nutzen.
Nach dem mutmaßlichen Femizid an der jungen Kurdin entlädt sich in Massenprotesten der Zorn der Frauen und ihrer Unterstützer*innen in mehr als 80 Städten Irans und unzähligen Städten weltweit. Seit Wochen sieht die Welt Bilder der Frauen, die als Zeichen gegen die brutale Unterdrückung ihrer Menschenrechte ihre Haare abschneiden, ihre Schleier verbrennen, ihre Stimmen erheben, obwohl ihnen nicht weniger als der Tod droht.
Sie protestieren gegen ein Regime, das es Frauen untersagt, in der Öffentlichkeit auch nur zu singen oder zu tanzen, gegen ein Regime, welches die Macht über ihre Körper und die Bekämpfung ihrer Emanzipation zur Ideologie erhoben hat.
Die Bedeutung dieses Mordes für Frauen vergleicht die weltberühmte iranische Künstlerin Shirin Neshat mit der, die die Ermordung George Floyds für Schwarze Menschen und PoC hatte. Sie betont: "Ihr Kampf ist der Kampf aller Frauen weltweit"."
(Quelle: Pressemitteilung der Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen)

Sicher und selbstbewusst durch die Nacht

Angst ist oft der größte Begleiter auf dem Heimweg. Viele kennen das Gefühl, in der Dunkelheit allein unterwegs zu sein, Schritte, die näher kommen oder die Silhouette einer fremden Person, an der der eigene Weg vorbeiführt.

Was Frauen und Mädchen gegen Angst und zugleich für mehr Sicherheit tun können, ist im Podcast der Polizei Köln: „Zappenduster und doch sicher unterwegs“ zu hören.

Darin geht es um Themen wie den Heimweg vorbereiten, Begleit-Apps, Selbstbehauptungskurse, Hilfsangebote und Anzeigen erstatten.

Kriminalhauptkommissarin Claudia Sobotta, eine Expertin aus dem Fachbereich Sexualisierte Gewalt des Kriminalkommissariats Kriminalprävention/Opferschutz und Nicola Osmers von der Öffentlichkeitsarbeit der Polizei Köln bespielen den Podcast.

Die Frauenhaus-Suche

Jede Frau hat das Recht auf ein gewaltfreies Leben und Schutz in einem Frauenhaus.
Ab sofort können gewaltbetroffene Frauen selbständig sehen wo sie aktuell Schutz und Unterstützung in einem Frauenhaus oder einer Schutzwohnung erhalten.

Unter www.frauenhaus-suche.de kann tagesaktuell die Aufnahmekapazität aller Frauenhäuser und Schutzwohnungen bundesweit öffentlich eingesehen werden. Die Webseite bietet die Möglichkeit, gezielt nach Kriterien wie Barrierefreiheit oder auch der Anzahl der Kinder zu suchen.

Die Seite ist in Englischer und leichter Sprache übersetzt, weitere Sprachen folgen. Direkt auf der Webseite unter der Rubrik Öffentlichkeitsmaterial sind ein Erklärvideo zur Handhabung der Seite und Druckvorlagen zum Aushängen der Informationen über die Webseite eingestellt.

Hilfen im Notfall

Gewalt in der Beziehung ist eine Straftat. Scheuen Sie sich nicht im Notfall die Polizei unter der Nummer 110 anzurufen! Die Polizei kann den Täter mindestens 10 Tage aus der Wohnung verweisen

Sie bekommen außerdem jederzeit Beratung und Unterstützung, sowohl von der Opferschutzberatung der Polizei als auch bei Fach- und Beratungsstellen.

Wenn Sie Schutz und eine Unterkunft für sich und Ihre Kinder suchen, informieren Sie sich über freie Frauenhausplätze in ihrer Umgebung: www.frauen-info-netz.de oder www.frauenhauskoordinierung.de
Möchten Sie eine Beratung in Anspruch nehmen? Dann melden Sie sich bei der Frauenberatungsstelle in Leverkusen.

Frauenberatungsstelle Leverkusen
Birkenbergstraße 35
51379 Leverkusen-Opladen
Telefon: +49 (0)2171 28320
Sprechzeiten: Dienstag: 15.00 - 17.00 Uhr, Mittwoch: 8.00 - 10.00 Uhr, Donnerstag: 10.00 - 12.00 Uhr
E-Mail: kontaktfrauenberatungsstelle-leverkusende
Internet: www.frauenberatungsstelle-leverkusen.de

Frauennotruf Leverkusen
Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt e.V.
Damaschkestraße 53, 51373 Leverkusen
Telefon: 0214/2061598
Telefonzeiten: Mo., Mi., Fr.: 10.00 - 12.00 Uhr
Di.: 17.00 - 19.00 Uhr
E-Mail: infofrauennotruf-levde
Internet: www.frauennotruf-lev.de


Ansprechpartner ist auch das Hilfetelefon gegen Gewalt an Frauen: 08000 116016 www.hilfetelefon.de

Hilfetelefone gegen Gewalt

Hilfetelefon gegen Gewalt an Männern: 0800 123 99 00
Zusätzlich finden Betroffene auf der Internetseite www.maennerhilfetelefon.de ein digitales Beratungsangebot.

Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen 08000 116016.
Hilfetelefon Mehrsprachigkeit

Weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten finden Betroffene unter www.hilfetelefon.de.

Bei Gewalt gegen lesbische, schwule, bisexuelle, transidente und queere Menschen steht Ihnen die Beratungsstelle zu Rubicon in Köln zur Verfügung:
Beratungsstelle Rubicon

Der Runde Tisch gegen Gewalt an Frauen in Leverkusen ist ein Arbeitskreis, in dem sich mehrmals jährlich Vertreter*innen aus Fachbereichen der Stadtverwaltung, Beratungsstellen für Frauen, sozialen Einrichtungen und Behörden wie Polizei oder Amtsgericht fachlich austauschen, vernetzen und ihre Zusammenarbeit abstimmen. Organisiert und koordiniert wird das Gremium seit der Gründung im Jahr 2000 durch das Gleichstellungsbüro der Stadt Leverkusen.

Der Runde Tisch stellt jedes Jahr einen lokalen Beratungskompass zur Verfügung, in dem gewaltbetroffene Frauen und Mädchen vor Ort viele Interventions- und Beratungseinrichtungen finden. Der Beratungskompass macht die Angebote des Netzwerks transparent und stellt sie übersichtlich dar. Er enthält aktuell die wesentlichen Informationen zu den Einrichtungen in der Stadt, an die sich gewaltbetroffene Frauen und Mädchen wenden können. Zudem richtet er sich an Fachstellen und Behörden, die mit den Einrichtungen zusammenarbeiten können.

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