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„lev_creation_lab“ startet in Leverkusen
In Leverkusen entsteht mit dem„lev_creation_lab“ eine Initiative, mit der Jugendliche die digitale Zukunft mit KI und Robotik aktiv mitgestalten können.
Künstliche Intelligenz und Robotik sind technologische Themenfelder, die unsere Gegenwart und Zukunft zunehmend bestimmen. Gefördert durch das Land NRW und die EU im Rahmen des „Pakt für Informatik“ entsteht deshalb in Leverkusen das „lev_creation_lab“. Die Initiative bietet Jugendlichen der Klassen 7–9 eine Plattform, um über den „digitalen Tellerrand“ hinauszuschauen und technologische Zukunftsthemen aktiv mitzugestalten. In AGs und Workshops lernen sie den verantwortungsvollen Umgang mit Künstlicher Intelligenz und Robotik und entwickeln eigene sozial und ökologisch nachhaltige Projekte. „Das Projekt ist eine großartige Ergänzung für das außerschulische Bildungsangebot in Leverkusen, denn es verbindet MINT*-Förderung, Medienbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung“, erläutert die Leitung des Bildungsbüros Katharina Baarhs.
Das Herzstück des Projekts sind eine wöchentliche KI-AG, die in diesem Monat startet, sowie eine Robotik-AG, die ab Februar 2026 beginnt. Die KI-AG findet jeden Dienstag (außer in den Schulferien) am Lise-Meitner-Gymnasium, der ersten Partnerschule, statt und endet mit einer großen Abschlussveranstaltung im Januar 2026. „Die Jugendlichen erfahren hier nicht nur, wie KI funktioniert, sondern nutzen sie gezielt, um Probleme ihrer Lebenswelt kreativ zu lösen“, erklärt Projektkoordinator Felix Schwanke. Erste Veranstaltungen, etwa zum Digitaltag oder in Jugendhäusern, stießen bereits auf große Resonanz. „Wir freuen uns, hiermit weitere Bildungsangebote für alle Schüler*innen zu Technologien wie KI oder Robotik anbieten zu können. Unserem Fokus der Bildungsgerechtigkeit wird somit praxisnah Rechnung getragen“, erläutert Carolin Maus, Leitung des Fachbereichs Schulen.
Praxisnah sind die Bildungsangebote des „lev_creation_labs“ gerade deshalb, weil die Teilnehmenden der AG von Referent*innen aus Wirtschaft und Verwaltung begleitet werden. Diese vermitteln den Jugendlichen praxisnahes Know-how und berufliche Perspektiven. „Die Verbindung von Wirtschaft und Schulen ist in einer Stadt wie Leverkusen unabdingbar“ unterstreicht Marc Adomat, Dezernent für Bildung, Jugend und Sport die Bedeutung der Angebote. „KI und Robotik sind zwei wichtige Zukunftsthemen, die in unseren Unternehmen hohe Priorität haben und damit auch in den Schulalltag einfließen müssen, deshalb sind solche Kooperationen zwingend notwendig auch im Sinne des Wirtschaftsraums in und um Leverkusen.“
Die KI-AG wird von Covestro, der EVL, St. Oberholz und weiteren Referent:innen aus internationalen IT- und Softwareunternehmen unterstützt. Florian Frankenau, Leitung der NRW Politik von Covestro, stellt dabei fest: „Künstliche Intelligenz verändert unsere Gesellschaft grundlegend. Die frühzeitige Förderung von KI-Kompetenzen bei Jugendlichen ist daher nicht optional, sondern eine strategische Notwendigkeit für ihre berufliche und private Zukunft wie auch für unseren Wirtschaftsstandort. Bei Covestro setzen wir bereits auf die Integration von KI-Lösungen, um Prozesse effizienter zu gestalten und Innovationen Raum zur Entfaltung zu geben. Genau diese Fähigkeiten - das Verstehen und kreative Nutzen von KI-Technologien - müssen wir auch der nächsten Generation vermitteln, damit sie die digitale Zukunft aktiv mitgestalten kann.“
Covestro unterstützt die KI-AG durch Referent*innen, Räumlichkeiten für die Abschlussveranstaltung sowie durch die Durchführung von Workshops. Neben der Vermittlung technologischer Kompetenzen soll es in der KI-AG jedoch auch darum gehen, eigene Ideen für ein Projekt zu sammeln und umzusetzen. „In unserer AG-Einheit legen wir gemeinsam mit den Jugendlichen den Grundstein für gute Zusammenarbeit: Wir entwickeln ein gemeinsames Zielverständnis, klären Rollen und Aufgaben und stärken die Teamarbeit. So entstehen aus ersten Ideen tragfähige Projekte, mit Kreativität, Klarheit und echtem Miteinander“ erläutert Andrea Schmitz den Beitrag zur KI-AG von St. Oberholz Consulting. Als Beratungsunternehmen begleiten sie Organisationen, Teams und Führungskräfte durch den Wandel der Arbeitswelt. Bei allen Projektideen in den AGs steht der lokale Bezug im Vordergrund, sei es für die Nachbarschaft, die Schule oder den eigenen Leverkusener Stadtteil, so Felix Schwanke. Deshalb sei es besonders schön, dass auch die EVL als lokaler, städtischer Partner mit an Bord sei: „Als kommunaler Energieversorger leisten wir jeden Tag ein Stück Daseinsvorsorge für Leverkusen“ erläutert EVL-Sprecherin Ursula Schubert. „Technischer Fortschritt für die Entwicklung der Infrastruktur ist seit 120 Jahren ein Teil der EVL-DNA. Heute werden KI-basierte Lösungen zu einer Schlüsseltechnologie für das Gelingen der Energiewende. Die EVL unterstützt die KI-AG mit einem IT-Experten als Referenten, damit Jugendliche in Leverkusen die Chance erhalten, frühzeitig innovative IT-Kompetenzen vermittelt zu bekommen, selbst kreativ zu werden und damit kompetent die Zukunft zu gestalten. Ein sinnvolles Engagement in unsere Fachkräfte von morgen!“. Das Highlight der KI-AG wird die Vorstellung der Projekte vor großem Publikum am 27.01.2026 sein. „Es gibt natürlich auch etwas zu gewinnen“, ergänzt Felix Schwanke.
Alle, die im ersten Halbjahr nicht an der KI-AG teilnehmen konnten, haben Anfang 2026 erneut die Chance, sich hierfür anzumelden. Denn im Februar 2026 startet die KI-AG erneut, dann, so der Plan, an einer anderen Schule. Parallel dazu beginnt dann die Robotik-AG. „Der Gedanke ist, dass Teilnehmende der KI-AG dann, wenn Sie wollen, Ihre Kompetenzen weiter ausbauen und in die Welt der Automation & Robotik eintauchen können“ so Felix Schwanke. Auch die Robotik-AG steht allen Schüler*innen offen, unabhängig davon, ob sie bereits an einer AG teilgenommen haben. Die Robotik-AG wird durch AGU unterstützt, ein Unternehmen aus dem Bereich Industrial IT und Engineering, das die AG mit der Übernahme von zehn Einheiten unterstützt. Für Harry Voges, den Geschäftsführer von AGU, ist es besonders wichtig „junge Menschen an das Thema der modernen Automatisierung am Beispiel der Robotik heranzuführen und in Ihnen zu zeigen, wie spannend die Programmierung eines Roboters sein kann. Ziel ist es, die Begeisterung für ein Berufsfeld zu wecken, welches im Fokus der technologischen Entwicklung in allen Bereichen der privaten Haushalte, der Industrie und der Forschung steht.“ Obwohl das „lev_creation_lab“ mit der KI-AG noch am Anfang steht, wird das Ziel verfolgt, es als festen Bestandteil der Bildungslandschaft in Leverkusen zu etablieren. Es soll Schüler:innen auf praxisnahe Weise an Themen wie KI und Robotik heranführen und ihnen den Übergang in die Arbeitswelt erleichtern.
Aktuelle Informationen zum Projekt sowie die geplanten Angebote finden Sie auf der Website clever-zdi.de/lev-creation-lab (Öffnet in einem neuen Tab). Über diese Seite können sich Interessierte auch für die Workshops und AGs anmelden. Auch Anmeldungen für die KI-AG im September sind noch möglich.
*=[ Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik]