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"In der Wüste" unterwegs

"In der Wüste" von Leverkusen

Unterwegs bei 41 Grad

Genau 8,17 Kilometer oder 24 Minuten - länger dauert es nicht, um von der City in die Wüste zu fahren. Ganz bequem mit dem Wupsi-Bus Linie 220 Richtung Forellental. In die Wüste führte unsere kleine Sommerreise an einem der heißesten Tage in diesem heißen Sommer.

Lützenkirchen-Mitte: Die beiden Außenthermometer links und rechts der Hauptstraße zeigen konkurrierend 34 oder 41 Grad Celsius an. Von Lützenkirchen-Mitte mit der hochgelegenen St-Maurinus-Kirche aus sind es laut Fahrplan noch 443 Meter Fußweg bevor die Wüste beginnt. Wasser ist bei der Tour der wichtigste Begleiter.

Grüne Fata Morgana

Wüste - Sand, brennende Sonne, Hitze, kein Schatten, dafür noch mehr Sand. Wer sich verläuft, ist verloren.

Doch sobald man auf die Straße „In der Wüste“ in Lützenkirchen einbiegt, löst sich dieses Bild auf wie eine Fata Morgana in einer echten Wüstenlandschaft. Lavendel, Rosen und Hibiskus blühen im hübsch angelegten Vorgarten direkt unter dem Straßenschild an der Ecke zur „Altenberger Straße“, der Landstraße L 219.

„In der Wüste“ ist eine kleine Anwohnerstraße mit freistehenden Einfamilienhäusern, dazwischen altes Fachwerk, vereinzelt Mehrfamilienhäuser. Es ist ruhig an diesem späten Vormittag, vereinzelt Autos, Vogelgezwitscher, im Hintergrund ist der Verkehr auf der A 1 als regelmäßiges Rauschen zu hören.

Auf und ab und in einem Halbrund verläuft die schmale Straße und mündet in einem mit Schotter ausgelegten Wirtschaftsweg, der ansteigend im Bogen wieder zurück zur Landstraße führt.

Bausand und schattige Oase

Die Sonne brennt vom wolkenlosen Himmel. „Kein Trinkwasser“ ist an einem Wasserkran zu lesen. Sand gibt es auch, Bausand an einer Hausbau-Stelle. Der Schweiß bricht aus – doch das liegt nicht am Ort.

Im Gegenteil: Bäume, Sträucher und Sommerpflanzen an den Häusern sind nur ein Teil dieser ausgesprochen „grünen“ Straße.
Ganz unten öffnet sich die freie Landschaft, dort fließt der „Kamper Bach“. Und dort auf der schattigen Wiese am Bach mit alten Bäumen holt man sich, der Hitze zum Trotz, nasse Füße.

Ein wunderbares Gefühl, als sei man in einer Oase. Mit einer Wüstenlandschaft wie der Sahara jedenfalls hat dieser Flecken Leverkusens gar nichts gemeinsam.

Eingezeichnet in "Urkarte"

Und doch muss es „In der Wüste“ anno dazumal ziemlich wüst und leer ausgesehen haben. Der Name geht auf eine alte Flur- oder Gewannenbezeichung zurück, die oft auf die jeweilige Landschaft hinwies. Die ersten Nachweise, die zu den Flurnamen vorliegen, stammen aus sogenannten Urkarten teilweise aus den 1830er Jahren.
Laut Stadtarchiv kommt die Bezeichnung „Wüste“ im Bergischen Land, allein oder zusammengesetzt, häufiger vor. So gibt es um Stadtteil Steinbüchel die Ortsbezeichnung „Wüstenhof“.

Augenscheinlich blieb es nicht wüst. Bewohner kamen und blieben. Im Jahr 1957 wurde die alte Gewannenbezeichnung „In der Wüste“ Name der zu der Zeit noch unfertigen Straße.

Nach einer Stunde endet der Aufenthalt „In der Wüste“. Ganz am Rande bemerkt, an der Landstraße hat sie sogar eine eigene Bushaltestelle.
Mit der Linie 215 geht es dann direkt von der Wüste zurück in die City.

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