Stadt Leverkusen

Gesundheitsbericht der Stadt Leverkusen - sehr gute Versorgung im Stadtgebiet

Die gesamte medizinische Versorgungslage in Leverkusen ist sehr gut und breit gefächert aufgestellt. Die Lebenserwartung liegt über dem NRW-Schnitt. Das geht aus dem ersten Gesundheitsbericht der Stadt Leverkusen hervor. Der demographische Wandel und die zunehmende Alterung der Bevölkerung in Leverkusen werden in den nächsten Jahren große und möglicherweise auch neue Anforderungen an die stadweite Gesundheitsversorgung stellen.

Das Ziel des ersten Gesundheitsberichts der Stadt Leverkusen ist es, einen Einblick in den Gesundheitszustand der Leverkusener Bevölkerung sowie der gesundheitlichen Versorgung zu geben. Hierfür wurden die Bereiche Bevölkerungsstruktur, sozioökonomische Rahmenbedingungen, Gesundheitszustand sowie die medizinische Versorgung in Leverkusen dargestellt und analysiert.

Sehr gute medizinische Versorgung im Stadtgebiet

Die gesamte medizinische Versorgungslage in Leverkusen ist sehr gut, es wird aber auch sichtbar, dass es im Stadtgebiet bereits einzelne Bezirke gibt, die über eine unterdurchschnittliche Versorgung an Haus- und Fachärztinnen und -ärzten sowie Apotheken verfügen. Dies könnte insbesondere für weniger mobile Menschen relevant werden, denn eine wohnortnahe medizinische Versorgung kann neben erreichbaren Strukturen, die die Bedarfe des täglichen Lebens abdecken, bedeuten, länger ohne (oder mit wenig) fremder Hilfe zurechtzukommen.

Gesundheitszustand in Leverkusen

Besonders chronische Leiden wie Bluthochdruck, Diabetes und Rückenschmerzen dominieren die ambulanten Diagnosen bei Leverkusener Patientinnen und Patienten. Diese Erkrankungen sind oft das Ergebnis moderner Lebensstile, die durch Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung gekennzeichnet sind.

Die chronische ischämische Herzkrankheit (Erkrankung der Herzkranzgefäße) hat in den beiden analysierten Jahren 2021 und 2023 die meisten Todesfälle verursacht. Erkrankungen der Lunge, wie bösartige Neubildung der Bronchien und der Lunge sowie die chronische obstruktive Lungenkrankheit (COPD), haben im Jahr 2023 zugenommen und zusammen 42,4% der Todesfälle verantwortet. Rauchen ist dabei der Risikofaktor für die COPD und Krebserkrankungen der Lunge und der Bronchien.

Lebenserwartung über NRW-Schnitt

Die Lebenserwartung liegt bei Frauen und Männern in Leverkusen in den vergangenen Jahren kontinuierlich über dem NRW-Schnitt. Die Lebenserwartung bei Frauen lag zwischen 2018 und 2022, trotz der COVID-19-Pandemie, stabil bei einem Mittelwert um 83,75 Jahre und damit ein Jahr höher als im NRW-Schnitt. Männer wurden in Leverkusen durchschnittlich 78,94 Jahre alt und damit etwa 6 bis 9 Monate älter als im NRW-Schnitt.

Zunehmende Alterung in der Bevölkerung

Im Jahr 2021 lag der Altenquotient für Leverkusen bei 35,8%. Dieser war höher als in NRW (34,6%). Die Prognose für das Jahr 2050 deutet darauf hin, dass der Anteil der älteren Bevölkerung deutlich zunehmen wird. Der Altenquotient für Leverkusen soll im Jahr 2050 bei 45,5% liegen. Dies entspricht einer Steigerung um 9,8%-Punkte zum Jahr 2021.

Herausforderungen in der Pflege

Der aktuell deutlich spürbare Fachkräftemangel in der Pflege und der in den nächsten Jahren erwartete Fachkräftemangel im ärztlichen Bereich trifft auf eine deutlich steigende Bedarfslage. Dies betrifft alle Bereiche im Gesundheitswesen- sowohl die medizinische Versorgung als auch die Pflege. Auch die Bedürfnisse einer überdurchschnittlichen und voraussichtlich steigenden Anzahl an Menschen mit einer Schwerbehinderung in Leverkusen sollten mit einbezogen werden. Die Zahlen in der stationären Pflege gehen zurück, dafür stieg die Zahl der Pflegegeldempfänger und damit die Anzahl der Personen, die z.B. von ihren Angehörigen zuhause gepflegt werden in den letzten Jahren deutlich an. Setzt sich dieser Trend fort, dann braucht es unterstützende Strukturen, die Beratung und eine kurzzeitige Entlastung der Pflegenden ermöglichen.

Zusammenfassende Empfehlung 

Um den zukünftigen Herausforderungen auf allen Ebenen der Gesundheitsversorgung zu begegnen, sollten auf kommunaler Ebene mit allen Akteurinnen und Akteuren des Gesundheitswesens geeignete Maßnahmen entwickelt werden Aufgrund der angespannten Haushaltssituation liegt ein besonderes Augenmerk auf der fach- und trägerübergreifenden Vernetzung, um kreative und tragfähige Lösungen zu entwickeln. Die Schwerpunkte könnten dabei zum einen auf einem engen Austausch mit dem stationären und ambulanten Sektor des Gesundheitswesens sowie den Trägern der stationären und ambulanten Pflege liegen und zum anderen in der Gesundheitsförderung und Prävention liegen und hier beispielsweise in niederschwelligen Beratungs- und Informationsangeboten in den Quartieren sowie der Umsetzung eines Hitzeaktionsplans für Leverkusen unter fachbereichs- und trägerübergreifender Zusammenarbeit.

Ausblick Tag des Gesundheitsamtes am 22.März

Am Samstag, 22. März 2025, steht der Tag des Gesundheitsamtes unter dem Motto „Klimawandel und Gesundheit“. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Leverkusener Gesundheitsamtes beraten und informieren Interessierte von 10.00 bis 16.00 Uhr im Untergeschoss der Rathaus-Galerie (auf der Eventfläche vor Saturn) zu den Themen Klima/Hitzeschutz, Mücken & Co., Reisemedizin und Einsamkeit.

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