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"Eingang Innenstadt West": Kirche soll in den Mittelpunkt gerückt werden

Am Dienstag, 24. September, stellten drei beauftragte Planungsteams im Rahmen der Abschlussveranstaltung des „Werkstattverfahrens Eingang Innenstadt West“ ihre Entwürfe vor und zeigten der interessierten Öffentlichkeit, wie sich das Areal rund um die Kirche Herz Jesu entwickeln könnte. Die Flächen der Luminaden sollten dabei lediglich ideenhaft mitgedacht werden, der Schwerpunkt lag auf der Überplanung des Kirchenumfelds und der öffentlichen Flächen.

Aufgeräumte Platzsituation Wiesdorf
Ohne Pavillons und Vordach des Kaufhausgebäudes öffnet sich die Fußgängerzone zu einem Platz (ISR/Mola-Entwurf)

Im Anschluss an die öffentliche Veranstaltung tagte die Jury aus Fachleuten, Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Verwaltung, dem Bistum und der Gemeinde St. Stephanus. Die mit großer Mehrheit ausgesprochene Empfehlung der Jury geht dahin, den Entwurf von „ISR - Innovative Stadt- und Raumplanung / MOLA Landschaftsarchitektur“ als Grundlage für weitere Planungen und Gespräche zu nehmen.

Jury-Empfehlung mit großer Mehrheit

Zentrales Element des „ISR/Mola-Entwurfs“ ist es, den Wiesdorfer Platz, also den Raum zwischen Kirche, dem ehemaligen Kaufhausgebäude und Nobelstraße als Eingangssituation neu zu gestalten. Der Raum um die Kirche Herz Jesu herum erfährt dabei eine behutsame und nachhaltige Umgestaltung. Die Pavillons würden abgebrochen und durch einen neu angelegten Platz ersetzt, der den Blick auf das denkmalgeschützte Gebäude ermöglicht. Eine umlaufende Treppe rahmt die Kirche ein, stellt sie auf ein „Podest“, bietet viele Sitzmöglichkeiten und schafft Beziehungen zu einem neuen Marktplatz vor der Kirche. So wird die Kirche als neuer Blickfang in den Stadteingang West integriert und inszeniert. 

Der Entwurf bietet zusätzliche kleine und größere Grünflächen und Baumstandorte, die die Innenstadt mit einer ansprechenden und nutzbaren Grüngestaltung versehen, und die dicht bebaute und versiegelte Innenstadt stadtklimatisch aufwerten. 

Der ehemalige Marktplatz wird durch einen Neubau so eingefasst, dass ein überschaubarer Raum entsteht, welcher durch potentielle Anlieger wie z. B. die VHS genutzt werden kann. Der Entwurf sieht das alte Pfarrheim als abgängig an und könnte sich hier ebenfalls einen Neubau vorstellen. Der Kirchenraum könnte ebenfalls umgebaut und durch neue kulturelle Nutzungen ergänzt werden. Ein erweitertes Kultur- und Veranstaltungsangebot soll auch für eine höhere Besucherfrequenz in der Fußgängerzone sorgen.

Der Wiesdorfer Platz heute
Die heutige Platzsituation mit Vordach des ehemaligen Kaufhof-Gebäudes und Pavillons vor der Kirche

Großes Interesse fanden auch die Entwürfe der anderen Büros 

In der Arbeit von „wbp Landschaftsarchitekten (Bochum) / bjp | bläser jansen partner GbR“ würde das städtebauliche Ensemble aus Kirche Herz Jesu, Gemeindehaus sowie den Pavillons erhalten bleiben und durch neue Nutzungen ergänzt werden. Der bestehende Innenhof zwischen Kirche und Pavillons würde nach außen geöffnet .

Vor der Kirche würde dieser Entwurf den Eingang zum Gotteshaus sowie auch einen, im ehemaligen Kaufhof platzierten, neuen Nutzungsbaustein der VHS in den Wiesdorfer Platz einbinden, um dort einen multifunktionalen Stadtraum für Aufenthalt und Veranstaltungen zu schaffen. Eine ausgeprägte grüne Nord-Süd-Verbindung sollte den nördlichen Erholungshauspark mit dem Marktplatz verbinden. Sowohl Spiel- und Sportangebote im Bereich der Nobelstraße als auch eine „Grüne Oase“ auf dem derzeitigen Marktplatz sollen neue Aufenthaltsqualitäten im Bereich des Stadteingangs schaffen.

Der Entwurf von „URBANOPHIL.KOELN / gruppe F - Freiraum für Alle / JOHANNES BUCHHAMMER ARCHITEKTUR / Tanja Hütter Architektin“ schließlich hätte durch den Rückbau der Pavillons einen Stadtplatz als neue Eingangssituation entstehen lassen. Auch hier sollten Marktnutzung, Veranstaltungen und Außengastronomie den Wiesdorfer Platz beleben. Diesem Entwurf folgend wäre der heutige Marktplatz verkleinert und zu einem grünen Quartierplatz umgestaltet worden. In einem dort angrenzenden Neubau, dem „Kultur-Kubus“, sollen neue Nutzungen untergebracht werden.

Der Kirchenraum wäre auf den nördlichen Teil des Kirchenschiffes reduziert worden. Im übrigen Bereich der Kirche, des Pfarrheims sowie in Teilen des „Kultur-Kubus“ sollte ein zusammenhängender Campus der VHS entstehen.

Wie geht es weiter? 

Die Empfehlung von „ISR - Innovative Stadt- und Raumplanung / MOLA Landschaftsarchitektur“ ist nun zugleich die Grundlage für die weitere städtebauliche Entwicklung des Bereiches, sowohl der kirchlichen als auch der städtischen Flächen. Die Ideen sind Grundlagen für die weiteren Gespräche zwischen der Stadt Leverkusen, dem Erzbistum und der St. Stephanus Kirchengemeinde. Empfehlungen aus der Jurysitzung zur weiteren Qualifizierung der Planung sollen in diese Gespräche einfließen. Einzelne Maßnahmen werden sich auch in der Innenstadtentwicklung im Rahmen des „Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes“ (ISEK) wiederfinden.

Der entsprechende Bericht zum ISEK erscheint nächstes Jahr. Dann wird er auch in die politischen Gremien eingebracht. Die einzelnen Maßnahmen des Berichts sind bereits jetzt den folgenden vier Handlungsfeldern zugeordnet: »grün und nachhaltig«, »zukunftsweisend mobil«, »vielseitig und alltagstauglich« sowie »offen und kooperativ«.

Die Entwürfe aller beteiligten Architekturbüros werden vom 1. bis 30. Oktober im ehemaligen Büro des Stadtteilmanagements an der Breidenbachstraße 5-7 und im Verwaltungsgebäude Hauptstr. 101 (Elberfelder Haus) ausgestellt.

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