Gewalt gegen Frauen
"Frauen, Leben, Freiheit!"
Der "Runde Tisch gegen Gewalt an Frauen" in Leverkusen ist erschüttert über den Tod von Jîna Mahsa Amînî und verurteilt das Vorgehen des iranischen Staates und seinen Sittenwächtern aufs Schärfste.
Die 22jährige Frau war von der iranischen Sittenpolizei gewaltsam festgenommen worden, unter dem Vorwand, sie habe das Kopftuch nicht ordnungsgemäß getragen.
Wenige Stunden später wurde sie, im Koma liegend, ins Krankenhaus eingeliefert, wo sie an ihren schweren Kopfverletzungen starb.
"Wir solidarisieren uns mit den weltweiten Protesten und der Forderung nach Aufklärung.
Unsere Bewunderung und Solidarität gilt all den mutigen Aktivist*innen, die ihr Leben riskieren, um für ihre und die Selbstbestimmungsrechte aller Frauen kämpfen.
Die Bundesregierung fordern wir auf, die Rechte von Frauen im Iran aber auch weltweit einzufordern, zu schützen und hierzu alle Möglichkeiten feministischer Außenpolitik zu nutzen.
Nach dem mutmaßlichen Femizid an der jungen Kurdin entlädt sich in Massenprotesten der Zorn der Frauen und ihrer Unterstützer*innen in mehr als 80 Städten Irans und unzähligen Städten weltweit. Seit Wochen sieht die Welt Bilder der Frauen, die als Zeichen gegen die brutale Unterdrückung ihrer Menschenrechte ihre Haare abschneiden, ihre Schleier verbrennen, ihre Stimmen erheben, obwohl ihnen nicht weniger als der Tod droht.
Sie protestieren gegen ein Regime, das es Frauen untersagt, in der Öffentlichkeit auch nur zu singen oder zu tanzen, gegen ein Regime, welches die Macht über ihre Körper und die Bekämpfung ihrer Emanzipation zur Ideologie erhoben hat.
Die Bedeutung dieses Mordes für Frauen vergleicht die weltberühmte iranische Künstlerin Shirin Neshat mit der, die die Ermordung George Floyds für Schwarze Menschen und PoC hatte. Sie betont: "Ihr Kampf ist der Kampf aller Frauen weltweit"."
(Quelle: Pressemitteilung der Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen)
Sicher und selbstbewusst durch die Nacht
Angst ist oft der größte Begleiter auf dem Heimweg. Viele kennen das Gefühl, in der Dunkelheit allein unterwegs zu sein, Schritte, die näher kommen oder die Silhouette einer fremden Person, an der der eigene Weg vorbeiführt.
Was Frauen und Mädchen gegen Angst und zugleich für mehr Sicherheit tun können, ist im Podcast der Polizei Köln: „Zappenduster und doch sicher unterwegs“ zu hören.
Darin geht es um Themen wie den Heimweg vorbereiten, Begleit-Apps, Selbstbehauptungskurse, Hilfsangebote und Anzeigen erstatten.
Kriminalhauptkommissarin Claudia Sobotta, eine Expertin aus dem Fachbereich Sexualisierte Gewalt des Kriminalkommissariats Kriminalprävention/Opferschutz und Nicola Osmers von der Öffentlichkeitsarbeit der Polizei Köln bespielen den Podcast.
Die Frauenhaus-Suche
Jede Frau hat das Recht auf ein gewaltfreies Leben und Schutz in einem Frauenhaus.
Ab sofort können gewaltbetroffene Frauen selbständig sehen wo sie aktuell Schutz und Unterstützung in einem Frauenhaus oder einer Schutzwohnung erhalten.
Unter www.frauenhaus-suche.de kann tagesaktuell die Aufnahmekapazität aller Frauenhäuser und Schutzwohnungen bundesweit öffentlich eingesehen werden. Die Webseite bietet die Möglichkeit, gezielt nach Kriterien wie Barrierefreiheit oder auch der Anzahl der Kinder zu suchen.
Die Seite ist in Englischer und leichter Sprache übersetzt, weitere Sprachen folgen. Direkt auf der Webseite unter der Rubrik Öffentlichkeitsmaterial sind ein Erklärvideo zur Handhabung der Seite und Druckvorlagen zum Aushängen der Informationen über die Webseite eingestellt.
Hilfen im Notfall
Gewalt in der Beziehung ist eine Straftat. Scheuen Sie sich nicht im Notfall die Polizei unter der Nummer 110 anzurufen! Die Polizei kann den Täter mindestens 10 Tage aus der Wohnung verweisen
Sie bekommen außerdem jederzeit Beratung und Unterstützung, sowohl von der Opferschutzberatung der Polizei als auch bei Fach- und Beratungsstellen.
Wenn Sie Schutz und eine Unterkunft für sich und Ihre Kinder suchen, informieren Sie sich über freie Frauenhausplätze in ihrer Umgebung: www.frauen-info-netz.de oder www.frauenhauskoordinierung.de
Möchten Sie eine Beratung in Anspruch nehmen? Dann melden Sie sich bei der Frauenberatungsstelle in Leverkusen.
Frauenberatungsstelle Leverkusen
Birkenbergstraße 35
51379 Leverkusen-Opladen
Telefon: +49 (0)2171 28320
Sprechzeiten: Dienstag: 15.00 - 17.00 Uhr, Mittwoch: 8.00 - 10.00 Uhr, Donnerstag: 10.00 - 12.00 Uhr
E-Mail: kontaktfrauenberatungsstelle-leverkusende
Internet: www.frauenberatungsstelle-leverkusen.de
Frauennotruf Leverkusen
Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt e.V.
Damaschkestraße 53, 51373 Leverkusen
Telefon: 0214/2061598
Telefonzeiten: Mo., Mi., Fr.: 10.00 - 12.00 Uhr
Di.: 17.00 - 19.00 Uhr
E-Mail: infofrauennotruf-levde
Internet: www.frauennotruf-lev.de
Ansprechpartner ist auch das Hilfetelefon gegen Gewalt an Frauen: 08000 116016 www.hilfetelefon.de
Hilfetelefone gegen Gewalt
Hilfetelefon gegen Gewalt an Männern: 0800 123 99 00
Zusätzlich finden Betroffene auf der Internetseite www.maennerhilfetelefon.de ein digitales Beratungsangebot.
Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen 08000 116016.
Hilfetelefon Mehrsprachigkeit
Weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten finden Betroffene unter www.hilfetelefon.de.
Bei Gewalt gegen lesbische, schwule, bisexuelle, transidente und queere Menschen steht Ihnen die Beratungsstelle zu Rubicon in Köln zur Verfügung:
Beratungsstelle Rubicon
Der Runde Tisch gegen Gewalt an Frauen in Leverkusen ist ein Arbeitskreis, in dem sich mehrmals jährlich Vertreter*innen aus Fachbereichen der Stadtverwaltung, Beratungsstellen für Frauen, sozialen Einrichtungen und Behörden wie Polizei oder Amtsgericht fachlich austauschen, vernetzen und ihre Zusammenarbeit abstimmen. Organisiert und koordiniert wird das Gremium seit der Gründung im Jahr 2000 durch das Frauenbüro der Stadt Leverkusen.
Der Runde Tisch stellt jedes Jahr einen lokalen Beratungskompass zur Verfügung, in dem gewaltbetroffene Frauen und Mädchen vor Ort viele Interventions- und Beratungseinrichtungen finden. Der Beratungskompass macht die Angebote des Netzwerks transparent und stellt sie übersichtlich dar. Er enthält aktuell die wesentlichen Informationen zu den Einrichtungen in der Stadt, an die sich gewaltbetroffene Frauen und Mädchen wenden können. Zudem richtet er sich an Fachstellen und Behörden, die mit den Einrichtungen zusammenarbeiten können.